Das europäische Urheberrecht sieht vor, dass Werke von Künstlern und Autoren bis zu 70 Jahre nach ihrem Tod geschützt sind und ohne Zustimmung ihrer Nachkommen oder der rechtlichen Nachfolger nicht kopiert und veröffentlicht werden dürfen.Dieses gilt natürlich auch für “umstrittene” Werke wie ‘Mein Kampf‘. Im Jahre 2015 erlischt der Urheberrechtsschutz. Was bedeuten würde, dass jeder Verlag das Buch nachdrucken dürfte.
Jetzt hat sich Horst Möller, Direktors des Instituts für Zeitgeschichte in München, für die Veröffentlichung einer lizenzierten und kommentierten Fassung ausgesprochen. Seiner Meinung nach bestände dadurch die Möglichkeit eine “gelenkte” Fassung zu veröffentlichen, solange man noch das Sagen hätte.
Ich weiss nicht was ich davon halten soll. Für ein Uni-Seminar in Geschichte, musste ich mich einmal mit diesem ‘Gesülze’ auseinandersetzen. Nicht nur, dass es katastrophal geschrieben ist, es liest sich auch extrem holprig und zäh. Der kleine Adolf hatte wohl im Deutschunterricht einen Fensterplatz. Und was die Aussagen betrifft, steht auch nichts Neues drin. Alle Punkte kann man nach zwei Bier auch vom dümmsten Skinhead erfahren. Warum also der Aufstand? Weil das Buch, wenn es nach dem israelische Historiker und Buchautor Gilad Margalit geht, ein Symbol ist, unter dem millionen Menschen gelitten haben. Allerdings kann dieses Argument auch für die Bibel, den Koran, das kommunistische Manifest und die Mao-Bibel herangezogen werden. Wo also liegt die Besonderheit? Da der Inhalt ja bekannt ist, das Buch in jeder Bücherei zumindest gelesen werden kann und vermutlich bei vielen Historikern eh im Bücherregal steht, dürfte die Angst vor einem aufkommenden vierten Reich nach Veröffentlichung wohl unbegründet sein.
Bleibt also nur die Vergangenheit. Nach Jahren der Entnazifizierung und Demokratisierung das Buch wieder in den Bücherläden zu sehen ist wohl eher gewöhnungsbedürftig. Allerdings denke ich, dass die Möglichkeit der “kommentierten” oder “erklärten” Fassung durchaus der Prüfung wert ist. So bestände neben dem finanziellen Aspekt einfach die Möglichkeit die damaligen Ergüsse ins richtige Licht zu rücken.
Mehr Infos gibts unter diesen Links:
Moz.de
Telegraph.uk
Faz.net
Content Marketing Manager
Generalist: Projektmanager mit Faible Content Marketing & Social Media, ausgebildeter Journalist & PR-Berater, Erfahrung in Unternehmenskommunikation, Digitalisierung und Collaboration-Tools.
Ach, ich glaube, ich finde das nicht schlecht. Ich glaube es wissen nämlich zu wenige, dass es sich bei dem Buch nicht um ein strategisches Meisterwerk handelt, sondern um verqueres Herumgeschreibe eines Verrückten.
Das ist eine größere Entmytifizierung, als es irgendetwas anderes über Hitler sein könnte.
…eine Mischung aus erschreckend & völlig bekloppt!