Wahlbetrug in Rumänien
“Mission Elena” – Papa macht’s möglich
Eine Präsidententochter mit eher mäßiger politischer Erfahrung kann sich ganz auf die Parteiorganisation ihres Vaters verlassen, die konkurrierende Partei PSD setzt offenbar gleich auf Stimmenkauf: Die Europawahl in Rumänien scheint alles andere als sauber verlaufen zu sein.
“Die Vertrauenspersonen, die die Aufgabe haben, für Fräulein Basescu zu stimmen, sind bereits von den jeweiligen Ortsgruppen organisiert worden”
“Mit allen Ortsgruppenchefs ist ausgemacht, in jedem Wahllokal mindestens zehn Stimmen zu sichern. Jeder Leiter muss für die ‘Mission Elena’ geradestehen. In Orten, in denen wir den Bürgermeister stellen, sind auch mehr Stimmen drin.” Bei 17.000 Wahllokalen in ganz Rumänien kamen so die Stimmen zusammen, die Elena Basescu für ihren Einzug ins EU-Parlament benötigte.
ein PSD-Vertreter im roten Wahlkampf-T-Shirt den beiden Reporterinnen erklärt, was sie zu tun haben: “Also, kommen wir gleich zur Sache: Wie gehen wir vor? Ihr bekommt zwölf Euro für eine Stimme. Alles ist legal. Wir bezahlen Euch, damit Ihr die Leute an die Urnen bringt. Das ist eine Wahlkampagne der anderen Art. Statt kleinen Wahlgeschenken wie Kugelschreibern oder T-Shirts bietet ihr ihnen Geld an.”
“Man macht mit dem Handy Fotos vom Wahlzettel” – erklärt er den Reporterinnen. “Aber bitte das Handy auf lautlos stellen, damit man das Klicken in der Wahlkabine nicht hört.
[Ironie Anfang] Ist Europa nicht toll [Ironie Ende]
Wer Stimmen kauft, dem droht in Rumänien eine Gefängnisstrafe zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. Immer wieder wurden in jüngster Zeit Fälle publik gemacht. Verurteilt wurde bisher niemand.
Man könnte fast meinen, da sind ein paar alte Ostblöckler noch nicht in der Demokratie angekommen. Aber nur fast 😉
Quelle Tagessschau.de
Zweiter Account von Ralf Bachmann
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