Voice over IP (VOIP) ist in den letzten Jahre in aller Munde. Nur bei den Handygesprächen brachte VOIP kaum etwas, da eine Stunde VOIP knapp 100 MB Datenvolumen benötigt und somit sogar für Datenflatrate Nutzer sinnlos ist. Auch davon mal abgesehen, verbieten viele Mobilfunkanbieter VOIP per Vertrag.
VOIP machte also nur Sinn, wenn man mit dem Festnetz telefonierte. Bis jetzt.
Lowcaller heisst das neue Programm, das VOIP aufs Handy bringen soll. Die kostenlose Software gibt es für fast alle gängigen Smartphones.
Der Clou dabei ist, dass Lowcaller per call-through-Verfahren eine lokale Nummer im deutschen Festnetz anruft. Der dortige Computer stellt dann per VOIP den Anruf an die Telefonnummer weiter, die man im Lowcaller Programm gewählt hat. Das Programm übernimmt also die Vermittlung. Der Trick dabei ist, dass der Anruf über das ganz normal GSM Netz und nicht über das Datennetz abgewickelt wird. Die Kosten für das gesamte Telefonat berechnen sich damit aus den Kosten für eine Inlandsfestnetzverbindung und die Weiterleitung per VOIP an die eingegebene Zielrufnummer.
Was sich jetzt teuer anhört kann unter den richtigen Bedingungen sehr viel Geld sparen.
Hat man nämlich eine Flatrat ins deutsche Festnetz, so ist der Anrufe bei der lokalen Nummer kostenlos. Somit bezahlt man nur die Weitervermittlung. Hat man dann noch einen guten VOIP Anbieter kann man in mehrere Länder kostenlos anrufen. Somit erweitert sich die Flatrate auf teilweise über 30 Länder und sogar manche ausländischen Mobilfunknetze. Hat man einen normalen Discountertarif (Aldi, Blau, Klarmobil etc.) bezahlt man z.B. 9 Cent für einen Festnetzanruf in die Schweiz, Portugal, Österreich, Canada, England usw.
Verglichen mit den sonstigen Auslandskosten bei den Mobilfunkanbieter ist das eine enorme Ersparnis.
WICHTIG ist zu erwähnen, dass bei vielen VOIP Anbieter die kostenlose Anrufe ein Limit von 90 Tagen haben, danach werden die normalen Kosten pro Minute fällig. Was aber bei vielen Anbietern 1-2 Cent im europäischen Festnetz sind.
Aber Lowcaller kann auch im Inland Geld sparen. Oft ist es so, dass der eigene Handyanbieter zwar eine Flat hat, aber die Anrufe in andere Mobilnetze sehr teuer abrechnet. Was bringt es einem, wenn man kostenlos im eigenen Netz telefonierten kann, aber teilweise 20-29 Cent für Fremdnetze berappen muss. Da hilft Lowcaller ebenfalls. Es gibt VOIP Anbieter bei denen man die Mobilfunkminute bereits für 5,7 Cent bekommt. Zusammengezählt mit der Festnetzflat spart man circa 14-23 Cent pro Anruf. Das rechnet sich mit der Zeit.
Das Aufladen des Konto erfolgt per Prepaidverfahren.
Als Alternativ-Programm gibt es auch noch Smart Dialing. Das für Windows Mobile konzipierte Programm soll relativ identisch arbeiten. Dieses scheint jedoch auch SMS verschicken zu können. Allerdings war nicht ersichtlich, ob die SMS über das GSM oder das Datennetz geschickt wird. Je nach dem können dann noch weitere Kosten entstehen.
„Nachteil“ bei beiden Programmen ist, dass sie nur mit VOIP Anbietern der Firma Betamax funktionieren. Betamax so scheint es, hat bereits über 50 VOIP Anbieter gegründet, die alle nach dem gleichen System arbeiten, aber unterschiedliche Preise haben. Je nach Lieblingsziel muss also jeder selber entscheiden, bei welchem VOIP Anbieter er sich registriert.
Man ist also in Anführungszeichen an eine Firma gebunden und kann den VOIP Anbieter nicht frei wählen. Wer sich bei Google einmal schlau macht, hört aber nicht nur gutes über Betamax. Es scheint so, als hätte die Firma in den vergangenen Jahre etwas Probleme mit dem Kundenservice und der Rückerstattung von Guthaben. Ich übernehme also keine Garantie. Eine Liste mit VOIP Anbieter die funktionieren findet ihr auf der Homepage von Lowcaller.
Natürlich ist es auch möglich den VOIP Anbieter bei dem man sich registriert hat in seine Telefonanlage zu hause (z.B. Fritzbox oder PC+Headset) einzuprogrammieren und die günstigen Tarif von dort aus zu nutzen. Hierfür ist jedoch ein Internetanschluss mit Datenflatrate notwendig.
Last but not least funktioniert die Technik bei manchen VOIP Anbietern auch ohne modernes Smartphone, so dass man die Tarife mit jedem Handy nutzen kann. Hierfür wählt man einfach die Firmen-Nummer (lokal access number in Berlin oder München) und tippt dann die gewünschte Zielnummer ein. Die Programme sind somit nicht notwendig, vereinfachen die Sache aber etwas. Und man will es ja bequem haben beim sparen. 🙂
Eine eigene Rufnummer kann bei manchen Anbieter für 1 Euro im Monat bezogen werden. Siehe hierzu die Features der jeweiligen Anbieter.
In folgenden Länder ist Lowcaller erreichbar:
* Belgium
* Denmark
* France
* Germany
* Ireland
* Italy
* Netherlands
* Norway
* Spain
* Switzerland
* United Kingdom
Ganz wichtig: Ich übernehme keine Garantie für technische Infos und oder Preise. Ich habe zwar alles genau gelesen, aber auch mir können Fehler unterlaufen. Immer die AGB’s und die Preistabelle lesen. Auch können sich Preise immer wieder ändern.
Zweiter Account von Ralf Bachmann
–> Details: https://www.ralfbachmann.de/author/ralfbachmann/
hört sich recht gut an mir ist allerdings unklar wie die verbindung zwischen lowcaller und einem voipanbieter funktioniert.
bzw. die verbindung zwischen der der lokalen einwahlnummer und dem voip anbieter.
habe mich zuerst bei webcaller angemeldet dann aber gesehen das 12voip angeblich günstiger ist. habe mich dort auch angemeldet – ich weiß nicht wie betamax entscheidet über welchen virtuellen anbieter das geroutet wird.
der account bei webcaller lässt sich ohne weiteres nicht mehr löschen.
werde mal versuchen 12voip.com bischen geld zu geben und die lokale nummer anzurufen. mal sehen was passiert.
mal sehen ob das funktioniert.
Also wie das technisch funktioniert kann ich leider nicht sagen. Dafür fehlt mir das Computer-Wissen. Ich denke jedoch, dass Lowcaller die persönliche ID mitsendet und somit ja der VOIP feststeht. Nämlich der, der bei dir im Smartphone im Lowcaller eingetragen ist. Die lokale Einwahlnummer müsste ja bei jedem Anbieter verschieden sein. Sonst gibts ein durcheinander. Wählt man sich per Einwahlnummer ein, muss man ja seine ID per Handy eingeben. Somit wird dann auf das persönliche Konto telefoniert bzw. man hinterlegt glaube ich die Handynummer.
Was die Preise angeht so habe ich mal etwas verglichen. Für Deutschland und die Schweiz (Fest+Handy) scheinen mir VOIPRaider.com und 12VOIP.com zu günstigsten Anbieter zu sein.
EDIT 5.11.09:
Da mein Handy-Anbieter die Preise für Auslandsgespräche teilweise um über 80% gesenkt hat, ist das Programm für mich kaum noch rentabel. Es bleibt also immer ein persönliches Rechenspiel.
vor einem monat hat es mit meinem base funktioniert. jetzt hat e-plus diese nummern (lokal access number) und blockiert.man bekommt folgendes zu hören : diese nummer ist über das e-plus netz nicht erreichbar!
@ DomDom: Danke für dein Kommentar.
Gut zu wissen. Sicherlich haben die Anbieter Angst. Ihnen geht damit Geld verloren. O2 erlaubt ab Ende 2009 VOIP über ihre Flats. Was auch eine Möglichkeit sein kann zum Geld sparen.
In diesem Zusammenhang möchte ich Powwownow erwähnen. Powwownow ist ein globaler Telefonkonferenzanbieter. Unser Service ist gratis und man muss nur für die Kosten des eigenen Anrufs aufkommen, die einem normalen Festnetzgespräch entsprechen. Telefonkonferenzen sind sowohl über das Internet als auch normale Telefone möglich. Es gibt sogar eine iPhone Applikation, mit der Teleconferening on the go möglich ist.