Seit dem 14. Januar 2010 hat die Deutsche Post einen neuen Online-Brief in ihrem Angebot. Da in ganz Europa das Briefvolumen rückläufig sind, verspricht sich die Deutsche Post hier ihren Absatz wieder zu steigern. Beim Online-Brief werden Briefe als E-Mail an die Post geschickt, dort ausgedruckt, verpackt und an die angegebene Postadresse verschickt. Die Kosten gehen dabei, je nach Dicke des Briefs, von 46 Cent bis 1,19 Euro und liegen damit rund 20 Prozent unter den Kosten der normalen Briefe. Das Angebot richtet sich dabei eher an Behörden und Firmen als private Nutzer.
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet ist der Hybrid-Brief dabei ein erster Baustein des von der Post geplanten datengeschützten Internet-Briefs, der voraussichtlich im Sommer auf den Markt kommt und ein Konkurenzprodukt zum De-Mail darstellt.
Datenschützer dürften jedoch wieder grosse Ohren bekommen. Denn im Gegensatz zum E-Mail, welches auf den Servern wenigstens etwas geschützt werden kann, muss der Online-Brief hierbei in einem Postcenter ausgedruckt werden und kann damit ohne technische Hürden einfach von Dritten gelesen werden. Auch wenn der Druck und die Verpackung per Computer abgewickelt wird, kann ein Mensch einen Brief herausnehmen und lesen, ohne das dies auffallen würde.
Die Schweizer Gratiszeitung 20min, die ebenfalls über die Einführung berichtete, konnte sich natürlich einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen. Die Schweizer Post hatte bereits vor ein paar Jahren die gleiche Idee, musste diese aber 2008 wieder einstellen.
Ich für meine Teil sehe in dem System wenn überhaupt nur ein Nischenprodukt. Warum sollte ich für 80 Prozent des Preises diese Version nutzen, wenn ein normaler Brief Möglichkeiten wie eine Unterschrift oder das Mitsenden von Formularen ermöglicht. Gerade manche Formulare sollten nicht durch fremde Hände gehen. Dies ermöglicht im Moment nur eine geschlossener Brief oder in Zukunft vielleicht die De-Mail.
Zweiter Account von Ralf Bachmann
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