Nachdem in den letzten Tagen der Onlinebrief ziemlich viel Aufmerksamkeit auf meinem Blog erfahren hat, wird es mal wieder Zeit die De-Mail mit ins Boot zu holen. Darum werden heute mal die Gemeinsamkeiten näher betrachtet.
Login:
Beide System haben, wie bereits öfters erwähnt, einen niedrigen und einen hohen Sicherheitslogin. Dabei reicht beim niedrigen Sicherheitslevel ein einfaches Passwort, während das hohe Sicherheitslevel eine TAN Nummer abfrägt, die entweder per Handy oder per Token-Gerät empfangen wird. Der Unterschied ist, das der Onlinebrief der Deutschen Post nur auf die Handy-TAN setzt, während De-Mail es dem Nutzer überlässt welches TAN-System er verwenden möchte. Somit können auch Nutzer ohne Handy den Dienst nutzen.
Adressbuch:
Wie jedes Mail-System besitzen beide Systeme ein Adressbuch. Man will ja nicht jeden E-Mail Kontakt auf einem Blatt Papier mit sich rumtragen.
Benachrichtigung bei Eingang:
Beide Systeme haben ein Benachrichtigungssystem, das den Kunden über eingegangen Mails informiert. Während De-Mail die Benachrichtigung kostenlos an eine reguläre E-Mail-Adresse schickt, gibt es beim Onlinebrief die Möglichkeit einer Benachrichtigungs-SMS, die aber vermutlich nicht kostenlos sein wird. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass die eingetragenen Benachrichtigungs-E-Mailadresse bei De-Mail beim gleichen Provider sein muss wie die De-Mail Adresse selbst. Also Web.de, GMX.de oder T-Online. Andere Adressen oder „Überkreuz-Benachrichtigungen“ werden nicht akzeptiert.
E-Mail und Weiterleitung:
Während De-Mail die Möglichkeit bietet Mails von einer Nicht-De-Mail-Adresse einfach weiterleiten zu lassen (was auch Viagra-SPAM aus Singapur oder Timbuktu mit einschliesst), kann man auf dem Portal des Onlinebriefs sogar normale E-Mails versenden. Im Moment scheint das System aber nicht wirklich zu funktionieren. Nachdem man per POP3-Zugriff eine externe Adresse eingetragen hat, kann man mit einer separaten E-Mail-Adresse reguläre E-Mails verschicken. Allerdings kann man auf diese Adresse nicht antworten. Man müsste jetzt am Ende jeder E-Mail eine alternative E-Mails-Adresse für die Antwort angeben. Was also im Moment sehr kompliziert ist. Ob und wie sich das nach dem Pilotprojekt ändern wird, kann jetzt noch nicht beantwortet werden. Auch ob Mails von einer Nicht-Onlinebrief-Adresse dann an diese reguläre E-Mails Adresse weitergeleitet werden können ist noch absolut unbekannt.
Safe:
Beide Systeme haben oder sollen bis zum Start eine Art Safe bekommen, in dem der User Dateien sicher aufbewahren kann. Wer dann diese Dateien betrachten kann (Admins oder Behörden) wurde bis jetzt nicht erwähnt. Frage ist, ob diese Dateien auch, wie der Onlinebrief, unter das Briefgeheimnis fallen. Bei beiden Systemen ist dieser Punkt, was Öffentlichkeitsarbeit angeht, bis jetzt stark vernachlässigt worden.
Mails als Einscheiben:
Beide System bieten den Service an Mails als Einschreiben zu versenden. Dabei erhält der Absender sowohl eine Absendebestätigung als auch eine Empfangsbestätigung des Empfängerservers. Somit weiss man, dass das Mail auch im Postfach des Empfängers angekommen ist. Für noch mehr Sicherheit bieten beide System an Mails mit hoher Sicherheitsstufe, also nur mit Token-Code, zu verschicken. Dies soll dem Empfänger eine noch grössere Identifikationsmöglichkeit des Absenders ermöglichen. Darüber hinaus bietet das Postsystem auch eine Lesebestätigung an. Clou dabei ist, dass der Empfänger den Onlinebrief erst lesen kann, wenn er die Lesebestätigung erteilt hat. Der Postbote händigt das Einschreiben an der Türe auch erst gegen Unterschrift aus. Zwar bietet De-Mail, an Mails ebenfalls als mit hoher Sicherheitsstufe zu verschicken, es ist im Moment jedoch nicht bekannt ob dieser Service auch eine Art Rückschein beinhaltet und ob dieser freiwillig ist oder ebenfalls notwendig ist, um die De-Mail zu lesen bzw. zu öffnen.
Nutzerverzeichnis:
Beide Systeme bieten zum persönlichen Adressbuch auch eine Art Nutzerverzeichnis an, das wie ein Telefonbuch alle angemeldeten Nutzer der De-Mail respektive des Onlinebriefs enthält. Lässt man sich auf freiwilliger Basis für dieses Verzeichnis freischalten, kann jeder Nutzer anhand seines Namens, seiner Adresse und weiter Merkmale gesucht und somit angeschrieben werden. Gerade für Firmen und Ämter scheint dieser Dienst sinnvoll zu sein. Privatpersonen müssen abwägen, ob sie dort erscheinen wollen. Bedenkt man jedoch, dass durch die Identifizierung des Absenders kein SPAM und auf Grund der Gebühren wohl auch keine Spaß-Mails eingehen werden, scheint mir persönlich eine Freischaltung weniger risikoreich. Doch das muss jeder für sicher selber entscheiden.
Während das Postsystem eine unbegrenzte Anzahl von Nutzern bei der Verzeichnissuche anzeigt, ist bei De-Mail die Anzeige auf 10 Nutzer beschränkt. Findet man nicht den richtigen Nutzer, muss die Suchanfrage präzisiert werden. Eine Suche nach allen Nutzern einer Stadt (z.B. Hamburg) ist somit nicht möglich.
Anhang:
Um den Dienst auch gerade beim Versenden und Empfangen von Formularen und eingescannten Objekten benutzerfreundlich zu machen, ist die Akzeptanz von Anhängen fast schon als Minimum zu bezeichnen. Bei beiden Systemen kann der Nutzer an jede Mail Dateien seiner Wahl anhängen. Leider wird bei keinem Portal die erlaubte Grösse erwähnt. Es bleibt also offen ob nur kleiner Dateien wie PDF’s oder Textdokumente verschickt werden können oder ganze CAD-Baupläne für Raumstationen.
Content Marketing Manager
Generalist: Projektmanager mit Faible Content Marketing & Social Media, ausgebildeter Journalist & PR-Berater, Erfahrung in Unternehmenskommunikation, Digitalisierung und Collaboration-Tools.