Die Zukunft schon heute. Handyentwickler unternehmen immer mehr, ihre Telefone noch länger mit Energie zu versorgen. Sei es aus Umweltschutzgründen oder einfach um den Kunden unabhängiger von einer Stromquelle zu machen und die Attraktivität ihrer Mobiltelefone somit noch zu steigern. Längere Akkulaufzeiten sind gerade für Vieltelefonierer und Geschäftsleute das A und O. Aber auch das mobile Internet wird immer mehr zum Energiefresser. Half man sich bis jetzt damit aus, Akkus grösser oder leistungsfähiger zu machen, gehen kleine und clevere Erfinder einen anderen Weg. Nicht die Laufzeit ist entscheidend, sondern das Aufladen. Wer jetzt aber gleich an eine Steckdose und an ein Ladekabel denkt, denkt in die falsche Richtung.
Wie ich in einem älteren Artikel bereits berichtete, sollen demnächst Akku erscheinen, die sich entweder per W-LAN-Signal, Radiosignal oder durch Bewegen selber aufladen.
Nokia setzt auf eine neue Technik aus eigenem Hause: Akkuladung per kinetischer Energie. Schon leichte Bewegungen des Nutzers reichen aus, um den Handyakku in der Hosentasche mit Energie zu versorgen.
Die Funktionsweise beruht auf einem einfachen physikalischen Prinzip: Durch mechanische Bewegung wird elektrische Spannung erzeugt.
Allein das gehen erzeugt also schon Strom. (Quelle Netzwelt.de)
Samsung hat bereits ein Einsteigergerät mit einem Solarpanel versehen. Somit legt man sein Mobiltelefon im Büro oder im Zug einfach auf die Fensterbank (nur nicht liegen lassen) und schon hat man wieder Energie.
Alles in allem wird also daran gearbeitet alle bestehende und uns umgebende Energie kostenlos “einzusammeln”. Energy Hervesting, ein Begriff über den Heise.de bereits August 2009 ausführlich geschrieben hat wird immer interessanter. Wie bei Windmühlen und Wasserräder wird dabei alle Energie genutzt Strom und damit Akkuenergie zu erzeugen. Sogar der menschliche Körper soll angezapft werden:
An Ideen, welche Energiequellen man für die Wandlung in elektrische Energie anzapfen könnte, ist kein Mangel. Neben dem Sonnenlicht gehören dazu vor allem andere elektromagnetische Wellen wie Kunstlicht, durch Funk oder Spulen erzeugter Elektrosmog sowie Wärme, beispielsweise von Maschinen, Heizungen oder auch durch Reibung erzeugt, und mechanische Energie aus Vibrationen, Druck oder mechanischen Spannungen. Neben natürlichen Quellen und technischen Einrichtungen aller Art bietet sich auch der menschliche Körper mit seiner Wärme, den Vibrationen aus Blutfluss, der Atmung oder dem Herzschlag sowie den Bewegungen insgesamt prinzipiell als Quelle für fast alle diese Energien an, die unter anderem für den Betrieb von Implantaten oder Sensoren zur Überwachung von Körperfunktionen genutzt werden könnten.
Entwickler aus Baden-Württemberg (mein Heimatland) haben aber jetzt ein System erfunden, dass die gesamte Energie- und Energy Harvesting Diskussion neu beflügeln könnte. Musste ein Mobiltelefon bis jetzt immer im Standy-By sein um Anrufe oder SMS zu empfangen, so kann das Telefon mit dem neue Empfangsteil fast ausgeschaltet werden. (Quelle Mobilfunk-Talk.de)
Stoppt den Stromschlucker “Stand-By”
Sven Breidenbach (20) und René Eschenweck (22) aus Bad Mergentheim arbeiteten vier Jahre an ihrem Projekt. Es macht sich die Tatsache zur Nutze, dass Mobiltelefone bisher auch im Stand-By-Modus andauernd Funkkontakt zur Basisantenne haben müssen. Doch mit dem neuen Empfangsteil der Erfinder, das auf langwelligen Funkfrequenzen basiert, kann hier viel Strom eingespart werden. Dieses aktiviert das Handy erst dann, wenn eine SMS oder ein Anruf eingeht. […]
“Während normale Handys im Jahr mehr als 70-mal aufgeladen werden müssen, ist das bei unserem Handy nur dreimal im Jahr notwendig”, erklärt Sven Breidenbach die Vorteile der Entwicklung.
Mobiltelefone nur drei mal im Jahr aufladen. Hört sich nicht schlecht an. Baut man dann noch die Energy Harvesting Komponenten mit ein, könnte man in Zukunft vielleicht ganz auf das Aufladen per Steckdose verzichten. Mutternatur würde es freuen.
EDIT 9.4.2010: Areamobile.de hat jetzt auch darüber berichtet.
EDIT 3.5.2010:
Die Idee zum Strom gewinnen nehmen kein Ende. Ganz neu hat jetzt ein US-Professor einen Generator entwickelt, der in einen Schuh eingearbeitet, die Energie beim Laufen in Strom umwandelt. Durch die Verformung des in die Sohle eingearbeiteten Generator wird Strom erzeugt, der dann in ein Smartphone abgegeben werden kann.
EDIT 13. September 2010:
Fujitsu will Mobiltelefone drahtlos laden
Fujitsu hat ein Ladegerät konstruiert, mit dem mobile Geräte drahtlos geladen werden können. Das Unternehmen nutzt magnetische Resonanz, weil damit elektrische Energie über mehrere Meter übertragen werden kann und ein Sender mehrere Geräte gleichzeitig laden kann. Quelle Golem
Update 24:8.2011:
Auch der Spiegel kommt nun auf die Idee der “Energy Harvesting”. “Handy Strom aus der Schuhsohle“
Zweiter Account von Ralf Bachmann
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