Cross-Posting hat einen schlechten Ruf. Unter gewissen Umständen kann es jedoch sinnvoll sein.
Update 23. August 2020
Auch rund neun Jahre nach Veröffentlichung dieses Artikels hat sich meine Meinung nicht grundlegend geändert. Mit vielleicht der kleinen Ausnahme, dass man heute als Unternehmen und als Marketing-Abteilung mutiger sein muss/müsste einige Netzwerke – so groß die Versuchung aus sein möge – mit voller Absicht nicht zu bespielen. Respektive eine saubere Kapazitätenrechnung/Stundenrechnung aufstellen müsste. Wieviele Stunden benötigt ein Mitarbeiter, um einen (bestimmten) Social-Media-Kanal professionell zu pflegen und zu bespielen?
Darauf gibt es drei Antworten:
a.) ich schließe respektive eröffnen erst gar keinen neuen Kanal
b.) ich mache konsequent Cross-Posting (natürlich mit Community-Management / Stichwort: Zeit)
c.) ich stelle neue Mitarbeiter ein und erhöhe damit die zur Verfügung stehenden Stunden im Team
Ursprünglicher Artike:
In Zeiten von Twitter, Google+, Facebook, LinkedIn, Xing und allen anderen diversen Plattformen bis hin zur eigenen Homepage und zum eigenen Blog, stellt sich mir immer stärker die Frage des Cross-Postings.
Natürlich wird Cross-Posting im Sinne des (fehlenden) Mehrwerts, der Social-Media Spielregeln und der Informationsflut von den Experten fast immer negativ gesehen. Aber bei so vielen Kanälen stellt sich doch die Frage, welcher Kunde oder Interessent gewollt ist einer Firma oder einer Person auf allen Kanälen zu folgen.
Oft gibt es dann in der Realität doch Cross-Posting in verschiedenen Stärken und Ausprägungen.
Was bleibt, ist für den Kunden eine “weder Fleisch noch Fisch”-Lösung. Um nichts zu verpassen, muss er alle Kanäle überwachen und erhält dann aber doch redundantes Cross-Posting. Das Rauschen ist also immer da. Es stellt sich auch die Frage, welcher “Sender” (im Sinne der Kommunikationslehre) wirklich genug abwechslungsreiche Information hat, um alle Kanäle unterschiedlich zu bespielen. Wer kann schon bei einem Blog, Twitter, Google+ und Facebook 1000%ig auf Cross-Posting verzichten?
Aus diesen Gründen plädiere ich in Zeiten der ständig steigenden Kanäle für eine Lockerung des „Cross-Posting Verbots“, solange es sauber durch den Sender kommuniziert wird. Google+ Firmenseiten können den gleichen Inhalt wie Facebook Fanseiten haben. Solange dieses Verhalten dauerhaft und 100 Prozent durchgezogen wird, hätte ich kein Problem damit. Der Kunde muss “beruhigt” werden, dass er nichts verpasst, auch wenn er nur bei einem sozialen Netzwerk Freund oder Follower ist.
Ein Zwang für den Kunden bei allen Netzwerken zu lesen, mit der Argumentation, dass es kein Cross-Posting gebe, welches es aber dann doch oftmals gibt, wird den Kunden meiner Meinung nach auf Dauer abschrecken.
Natürlich kommt hier sofort die Standardantwort, dass es doch auf allen Plattformen anderen Zielgruppen und damit auch den Wunsch nach anderen Inhalten gäbe. Inwieweit dieses Argument aber gerade bei sehr ähnlichen Seiten wie Google+ Firmenseiten und Facebook Fanseiten noch zieht, wird die Zeit zeigen. Noch ist das Klientel auf Google+ ein anders wie auf Facebook das stimmt. Aber wird das auf Dauer auch so bleiben?
Hierzu vielleicht auch das YouTube Video der Isarrunde zum Thema “Social-Media Müdigkeit”.
Content Marketing Manager
Generalist: Projektmanager mit Faible Content Marketing & Social Media, ausgebildeter Journalist & PR-Berater, Erfahrung in Unternehmenskommunikation, Digitalisierung und Collaboration-Tools.